IT-Monokultur in der Verwaltung
Nicht nur in der Landwirtschaft ist die Monokultur ein Problem.
Der Druck auf die Arbeitsmethodik in öffentlichen Verwaltungen und Institutionen steigt. Innovation und Kreativität ist gefordert. Ein Paradebeispiel war das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Im vergangenen Sommer wurde die systematische Erfassung von Statistiken zu Corona-Fallzahlen gefordert. Zu dieser Zeit war das Hauptkommunikationsmittel beim BAG der Fax. Die Fallzahlen wurden von den Spitälern und Ärzten nach Bern telefoniert. Entsprechend Hoch waren die Fehlerraten und entsprechend Einfach die Falsifizierung der Daten. Mit Unterstützung von privaten Unternehmen konnte der Zustand inzwischen verbessert werden.
Alle sind betroffen
Was das BAG erlebt hat, erwartet nun die öffentliche Verwaltung auf allen Ebenen. Egal ob Kommunal, Kantonal oder eben auf Bundesebene, Sie alle müssen innovativ und digital natives sein. Es werden hohe Anforderungen gestellt und wer diesen gerecht werden möchte, braucht nicht nur gut bezahlte Fachkräfte, sondern auch die richtige IT-Landschaft. Die IT-Landschaft ist die Summe der eingesetzten IT-Systeme und Technologien. Und hier darf man durchaus einen direkten Vergleich mit der Landwirtschaft machen.
Das Spannungsfeld
Wie in der Landwirtschaft Monokulturen ein Problem darstellen, tun Sie das auch in IT-Landschaft. Was beim Bauer die Maisplantage von Monsanto ist, sind in der öffentlichen Verwaltung die Produkte von Microsoft. Eine souveräne IT-Strategie, die nicht von den Microsoft-Produkten diktiert ist, haben wir noch nicht gesehen. Und das ist ein Problem. Denn Monokulturen hemmen die Innovationsfähigkeit.
Die Gestaltung der IT ist im Spannungsfeld von Effizienz, Innovationsfähigkeit und Souveränität. Die Produkte von Microsoft erlauben ein effizientes und flexibles Arbeiten, doch man entwickelt sich nur soweit wie es die Produkte und somit Microsoft erlauben. Wie soll man da übers Ziel hinausschiessen?
Open Source die Lösung?
Als Unternehmen, das auf Open Source Software (OSS) setzt, sind wir überzogen, dass der Einsatz von OSS in der Verwaltung die Diversität in der IT-Landschaft fördert und dadurch das kreativen Denken erblühen lässt. Doch aufgepasst: Bis zur Blühte braucht es viel Arbeit. Der Umgang mit OSS erfordert viel Kompetenz. Von der Formulierung der Ausschreibungsdokumente bis zur Inbetriebnahme der Geschäftsapplikation muss der richtige Dünger verwendet und der richtige Samen gesät werden.